Zurückblickend auf die Vereinsgeschichte ist leider festzustellen, dass der Verein über keine geschriebene Vereinschronik verfügt. Das im Nachfolgenden über die Gründungsjahre Geschilderte entstammt somit den Erinnerungen der Gründungsmitglieder. Im Herbst 1946 wurde die FVgg Gammelsdorf im Gasthaus Pichlmeier gegründet. Eine namentliche Liste der eigentlichen Gründungsmitglieder existiert nicht.
Fest steht jedoch, dass nachfolgend genannte Personen in die Stunde der Vereinsgründung einzureihen sind:
Hans Groh, Josef Schröger, Johann Plattner, Fritz Bücherl, Max Schröger, Georg Pflügler, Andreas Lechner, Johann Schröger, Michael Finsterhölzl, Josef Feslmayer, Martin Liebl, Anton Fischer, Hans Werner, Lorenz Berghammer, Franz Haberkorn, Rudi Czada und Mathias Lochinger.
Zum 1. Vorstand wurde Theodor Germaier gewählt. Bereits unmittelbar nach der Gründung trat eine Vielzahl weiterer Mitglieder dem neuen Verein bei. Jedes Mitglied erhielt dabei eine Vereinsnummer, unter welcher es im Verein registriert war.
Bedingt durch interne Schwierigkeiten wechselte der Verein bereits einige Monate nach der Gründung das Lokal und machte das Gasthaus Kirchammer zum neuen Vereinslokal. Maßgeblichen Anteil an dieser Vereinsgründung hatten damals die vielen Flüchtlinge, die sich sehr zahlreich in Gammelsdorf und Umgebung angesiedelt hatten. Auch die Tatsache, dass zur selben Zeit im Nachbarort Bruckberg ein Sportverein gegründet wurde, beflügelte die Männer um Hans Groh, der übrigens den ersten Fußball für diesen neu gegründeten Verein beschaffte.
Der erste Fußballplatz
Der erste Fußballplatz war der "Gruamer Anger", wo sich heute die ehemalige Bäckerei Thaler befindet. Hier wurde auch das erste Fußballspiel ausgetragen; Gegner war der Neuling aus Bruckberg, gegen den man 1:3 verlor. Im Verlauf des Jahres 1947 gab es mehrere Freundschaftsspiele zur Vorbereitung auf die Punktspiele. Diese Spiele und auch das wöchentliche Training wurden außerhalb des Dorfes auf der Kiermeier-Wiese ausgetragen, die etwa 1 km in Richtung Obermünchen liegt.
Mit Beginn der Punktrunde war dann ein Fußballfeld auf der daneben liegenden Gabelberger-Wiese fertiggestellt, auf welcher fortan bis zum Jahr 1952 die Fußballspiele stattfanden. Gegner in dieser ersten Punktrunde waren die Mannschaften aus Palzing, Neufahrn, Zolling, Moosburg-Reserve, Bruckberg, Mauern, Eching, Allershausen, Haag und Hörgertshausen.
Zu den Auswärtsspielen startete stets ein enormes Aufgebot an Schlachtenbummlern; in die näher gelegenen Orte wurde dabei mit dem Fahrrad gefahren oder im Winter mit dem Schlitten. Auch der Lanz-Bulldog mit Anhänger wurde oft als Beförderungsmittel benutzt. Später diente dann der offene Holzgaser-LKW des Milchfahrers Kollmannsberger als Transportmittel für Spieler und Schlachtenbummler.
So entwickelte sich im Verlauf der Zeit eine echte Vereinskameradschaft, die nicht nur zur guten sportlichen Leistung führte, sondern durch welche es im Vereinslokal Kirchammer zu einer Vielzahl von Theaterspielen, Tanzveranstaltungen und sonstigen geselligen Veranstaltungen kam.
Im Jahre 1953 wurde der Sportplatz am Kriegerdenkmal in Richtung Moosburg, durch die Mithilfe der in Erding stationierten Amerikaner, fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die sportliche Leistung der Fußballspieler verbesserte sich im Verlauf der folgenden Jahre auf dem neuen Platz sehr. Dennoch gelang es keiner der einzelnen Mannschaften in die nächst höhere Spielklasse aufzusteigen. Zwar spielte man in manchen Jahren mitunter an der Tabellenspitze mit und stieß in der DFB-Pokalrunde im Jahre 1962 soweit vor, um gegen die damalige Amateurmannschaft aus Wolnzach zu spielen - der man letztlich 3:4 unterlag - jedoch zu höheren Erfolgen reichte es nicht. Da man der Jugendarbeit und der Nachwuchsförderung nicht die erforderliche Aufmerksamkeit widmete, mangelte es nach und nach an einheimischen Spielern, so dass man vermehrt auf auswärtige Spieler aus den benachbarten Dörfern zurück greifen musste. Hinzu kam, dass der Fußballsport, mit seinen zum Teil doch erheblichen Verletzungen, gerade bei der bäuerlichen Bevölkerung nicht mehr sehr beliebt war.
Der Spielbetrieb wird eingestellt
Im Jahre 1964/65, da auch manch anderer Verein - bedingt durch die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung - seine liebe Not um die Erhaltung des Spielbetriebes mit machte, sank auch in Gammelsdorf das allgemeine Interesse am Vereinsleben und die FVgg geriet in eine derbe Krise. Spielermangel und das Fehlen des eigenen Nachwuchses führte dazu, dass der Spielbetrieb der 1. und 2. Mannschaft im Jahre 1965 eingestellt werden musste.
Nachdem sich auch in der dann folgenden Generalversammlung keine der älteren Personen bereit fand, das schwierige Amt des 1. Vorstandes zu übernehmen, stellte sich der Spieler Rudi Puscher hierfür zur Verfügung, der schon in den Jahren 1957 und 1958 die Funktion als Schriftführer und seit Beginn des Jahres 1963 die Funktion des 2. Vorstandes inne hatte. Gemeinsam mit dem damaligen Kassier Hans Maier, der Schriftführerin Helga Maier, dem Jugendleiter-Gespann Rudi Haberkorn und Georg Maier, dem Fußball-Abteilungsleiter Thomas Kiermeier und dem für ein Jahr in der Funktion als 2. Vorstand tätigen Hans Burger (Margarethenried), machte sich die neue Führungsgruppe ans Werk, den Verein aus der Krise heraus zu führen.
Da mit Beendigung des Spieljahres 1966/67 sieben Jugendspieler aus der Jugend in die Seniorenreihe wechselten, konnte der Verein in der Spielrunde 1967/68 wieder eine 1. Mannschaft für die Punktrunde anmelden. Die Spiele mit der 2. Mannschaft wurden nicht in der Punktrunde ausgetragen, da hierfür nicht ausreichend viele Spieler zur Verfügung standen und die zwar festgesetzten Spiele oft erst am Sonntagvormittag wegen Spielermangel abgesagt werden mussten.
Unter der Führung von Rudi Puscher und seinem Team begann der Verein allmählich wieder aufzublühen.
Die Damengymnastik-Abteilung wird gegründet
Schon im Jahre 1970 wurde eine Damengymnastik-Abteilung unter der Abteilungsleiterin Marianne Puscher gegründet. Bei der Gründungsversammlung im Nebenzimmer des Gasthauses Pichlmeier erklärten sich an die 40 Damen zum Beitritt in diese neue Abteilung bereit.
Die jeweils am Montag abend stattfindenden Gymnastikstunden wurden auf dem Tanzboden im Gasthaus Pichlmeier abgehalten. Mit dieser neuen Sportart hatte auch die Damenwelt, zu dem bislang der Männerwelt vorbehaltenen Vereinssport, in unserem Ort gefunden.
Am 18. März 1972 gab sich der Verein eine eigene Satzung und ließ sich in das Vereinsregister beim Amtsgericht Moosburg eintragen.
Das Sportheim und die Turnhalle werden gebaut
Bedingt durch die unzulänglichen Umkleidekabinen und Duschmöglichkeiten im Vereinslokal Kirchammer, fasste die Vereinsführung bereits im Jahre 1971 den Beschluss für den Bau eines neuen Sportplatzes, an welchem auch Umkleidekabinen und Duschräume errichtet werden sollten. Schon 1972 konnte mit den Erdarbeiten des heutigen Hauptplatzes begonnen werden. Im Frühjahr 1973 wurde der Bau des Sportheimes in Angriff genommen. Maßgeblichen Anteil an diesem Bauprojekt hatte die Firma Süd-Chemie, die fast alle Erdarbeiten kostenlos ausführte. Bereits mit Beginn der Spielrunde 1973/74 konnten die Fußballspiele, schon teilweise auf dem neuen Sportplatz, ausgetragen werden.
Das zwischenzeitlich, fast ausschließlich in Eigenleistung errichtete Sportheim, wurde Ende des Jahres 1974 in Betrieb genommen. Die offizielle Inbetriebnahme der Sportanlage erfolgte im Rahmen des 30jährigen Vereinsjubiläum, das vom 31. Juli bis 8. August 1976 stattfand.
Hierbei wurde zum ersten Mal ein Bierzelt auf dem Vorplatz des Sportheimes errichtet. Im Frühjahr 1977 begann der Vereinsvorsitzende Rudi Puscher, seinen bereits beim Sportheimbau ins Auge gefassten Plan auf Erbauung einer vereinseigenen Turnhalle, in die Tat umzusetzen. Begünstigt wurde dieses Bauvorhaben durch den Umstand, dass im Rahmen der Schulreform, Gammelsdorf nur noch über eine Grundschule verfügte (Klasse 1 mit 4) und somit die Hoffnung auf eine gemeindeeigene Turnhalle in weite Ferne gerückt war. Durch diese Tatsache erklärte sich die Gemeinde bereit, den Turnhallenbau finanziell zu unterstützen. Mit den seit 2. Mai 1975 in die neue Vorstandschaft gewählten Mitgliedern Sebastian Kindsmüller, Josef Manhart sen. und Günther Urban, sowie einer zu dieser Zeit rührigen AH-Fußballmannschaft, wurde am 22. April 1978 - trotz vieler Gegner des Projektes - der erste Spatenstich ausgeführt. Mit Unterstützung weiterer vieler Helfer aus Gammelsdorf, Reichersdorf, Priel und Gelbersdorf war es so gelungen, die Turnhalle fast ausschließlich in Eigenleistung, zur Mitte des Jahres 1980 betriebsbereit fertig zu stellen. Wenn auch noch in den folgenden Jahren eine Menge an kleineren Arbeiten zu erledigen war, so konnte die Halle dennoch - vor allem zur Freude der Schulkinder und einer zwischenzeitlichen Volleyball-Gruppe - inoffiziell benützt werden.
Die Fußballer steigen auf
Auch die Jugendarbeit im Verein mit Jugendleiter Josef Manhart sen. und seinen Helfern, wurde vor allem in der Fußballabteilung noch intensiver betrieben, was - nun dank der eigenen Turnhalle - auch in den Wintermonaten möglich war. Die Früchte der Jugendarbeit in der Fußballabteilung zeichneten sich mehr und mehr ab. Nachdem in der Saison 1978/ 79 erstmals der Aufstieg einer A-Jugendmannschaft unter Trainer Robert Zellner in die Kreisklasse gelang, war es im Jahre 1980 soweit, dass eine 1. Mannschaft unter Trainer "Jim" Hans Maier zum erstenmal in der Vereinsgeschichte Meister der C-Klasse wurde und in die B-Klasse aufstieg.
Im Dezember 1980, gründete eine kleine Gruppe von Freunden des Stockschützensportes, eine Stockschützenabteilung, nach dem im Zuge der Fertigstellung des Vorplatzes am Sportheim auch zwei Stockbahnen errichtet wurden. Als Abteilungsleiter wurde Hans Neumeier gewählt. Im Jahre 1989, als Abteilungsleiter fungierten Jakob Schwimmbeck und Archus Neumeier, wurde der sportliche Betrieb nach internen Querelen leider wieder eingestellt. Die finanziellen Mittel für eine "Wiederbelebung" sind jedoch vorhanden und werden derzeit vom Hauptverein verwahrt, bis sich eine neue Interessensgruppe bildet.
Die Fußballabteilung, mit fast ausschließlich einheimischen Spielern, setzte ihr erfolgreiches Spiel auch in der B-Klasse fort. Unter dem Abteilungsleiter Thomas Kiermeier und Trainer Rudi Neu gelang es der 1. Mannschaft im Jahre 1982 - also nach zweijährigem Spiel in der B-Klasse - bereits in die nächst höhere A-Klasse aufzusteigen. Diesem schönen Erfolg gingen dramatische Entscheidungsspiele, sowohl gegen den BC Attaching, als auch gegen Gilching voraus. Die Aufstiegsfeier am 18. Juni 1982 bleibt für alle Beteiligten ein unvergessliches Ereignis. Folgende Spieler hatten Anteil an diesem bislang größten sportlichen Erfolg in der Vereinsgeschichte: Heinrich Bauer jun., Mathias Bauer jun., Manfred Deptalla, Hans Fink, Christian Hany, Siegfried Kellner, Karl Krojer, Alois Ludwig, Bernhard Oberloher, Karl Pichlmeier, Erwin Pichlmeier, Helmut Pichlmeier, Heini Schranner, Sebastian Schranner, Karl Setzensack, Anton Thaler jun., Karl Trostl jun. und Rupert Winbürger.
Tennis kommt nach Gammelsdorf
Am 2. März 1983 fand sich eine stattliche Anzahl von Tennisfreunden im Sportheim ein und gründeten eine Tennisabteilung. Unter ihrem Abteilungsleiter Ulli Fuhrmann ging diese Gruppe tatkräftig ans Werk und errichtete in fast ausschließlicher Eigenleistung, auf dem von der Gemeinde Gammelsdorf für einen zweiten Fußballplatz angepachteten, restlichen Verlängerungsstück, in einer relativ kurzen Bauzeit, zwei herrliche Tennisplätze.
Die offizielle Turnhalleneinweihung erfolgte am 10./11. und 12. Juni 1983. Bei diesem unvergesslichen Erlebnis mit Bierzeltbetrieb auf dem Vorplatz und sportlichen Veranstaltungen der Fußballabteilung und der Schulkinder, würdigte der Bayerische Landes-Sportverband, die Gemeinde Gammelsdorf und Vertreter des Landkreises die Verdienste des Vereines und insbesondere des Vereinsvorsitzenden Rudi Puscher. Sie stellten einmütig die Sportanlage als einmalige Leistung eines relativ kleinen Vereines dar.
Die Bautätigkeiten waren zum Großteil abgeschlossen und der sportliche Bereich stand wieder im Vordergrund des Vereinsgeschehen. Die finanziellen Verbindlichkeiten waren zwar sehr hoch, jedoch durch geschickte Verhandlungen konnten günstige langfristige Kredite ausgehandelt werden. Durch eine Vielzahl von Veranstaltungen wurden in der Folgezeit Gewinne erzielt, um die kurzfristigen Darlehen zurück zu bezahlen.
Das nächste Großereignis im Vereinsleben waren die Feierlichkeiten zum 40jährigen Vereinsbestehen. In der Woche vom 13. bis 20. Juli 1986 wurde den Besuchern die gesamte Sportpalette näher gebracht. Höhepunkt dieser Festtage war neben einem Festabend am Freitag, der Oberbayerische Heimatabend am Samstag im Bierzelt, in dem sich über 700 Personen an Beiträgen, überwiegend aus der Gemeinde erfreuten.
Die letzten Kritiker am Bau der Turnhalle verstummten, als die Gemeinde Gammelsdorf, bedingt durch den Umbau der Grundschule, alle Klassen ausquartieren musste, und als einzige Möglichkeit die vorübergehende Unterbringung in der Turnhalle und im Sportheim blieb. Von Oktober 1986 bis September 1987 war durch diese Unterbringung der Grundschule zwar kein geregelter Hallen- und Sportheimbetrieb möglich, aber die Notwendigkeit wurde von allen Vereinsmitgliedern akzeptiert.
Eine Erweiterung des sportlichen Angebotes erfolgte im Januar 1988. Auf Wunsch einiger Eltern wurde eine Mutter und Kind-Turngruppe gegründet. Organisatorisch wurde diese Gruppe an die Damengymnastik angeschlossen und erfreut sich seither großer Beliebtheit. Erwähnenswert hierbei ist vor allem der unentgeltliche Einsatz von Rudolf und Waltraud Ammer, die diese Gruppe seit der Gründung als Übungsleiter betreuen.
Generationswechsel
Rudi Puscher tritt zurück
Mit dem Rücktritt des langjährigen Fußball Abteilungsleiter Thomas Kiermeier am 25. Februar 1988, vollzog sich ein erster Generationswechsel. Für seine langjährigen Verdienste als Spieler, Jugendleiter, stellvertretender Vereinsvorsitzender und schließlich als Fußball Abteilungsleiter, wurde Thomas Kiermeier in der Mitgliederversammlung des Hauptvereins am 18. März 1988 zum Ehrenvorsitzenden der Fußballabteilung ernannt.
Eine Ära ging am 17. März 1989 bei der ordentlichen Mitgliederversammlung mit dem Rücktritt von Rudi Puscher als 1.Vorsitzender zu Ende. In über 25jähriger Tätigkeit zum Wohle des Vereins, war es vor allem ihm zu verdanken, dass die FVgg Gammelsdorf über eine vereinseigene Sportanlage verfügt, die mit Stolz jedem auswärtigen Besucher gezeigt werden kann. Sein Bemühen galt, der Jugend ein Zuhause und den übrigen Bürgern des Ortes die Möglichkeit zu bieten, die gewünschte Sportart in Anspruch zu nehmen. Die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden der FVgg war auch ein äußerliches Zeichen der Wertschätzung um die Verdienste von Rudi Puscher. Ohne den Einsatz von Rudi Puscher wäre die FVgg sicherlich nicht das was sie heute ist - ein Verein der allen sportwilligen Bürgern zur Verfügung steht.
Eine neue Generation
Hans Voichtleitner
Die Mitgliederversammlung am 17. März 1989 unter der Leitung von Bürgermeister Andreas Lechner musste abgebrochen werden, nach dem sich niemand der Versammlungsteilnehmer bereit erklärte, die Funktion des 1. Vorsitzenden zu übernehmen. In einer neu einberufenen Versammlung am 29. März 1989 wurde erst durch eine Satzungsänderung ermöglicht, dass der Vorstand auch aus mehreren Personen bestehen kann.
Nach erfolgter Zustimmung erklärten sich Hans Voichtleitner, Mathias Bauer jun. und Sebastian Kindsmüller bereit, als gleichberechtigte Vorsitzende zu fungieren. Ein Angebot von Archus Neumeier - die Gammelsdorfer Landmaschinenschau durch die FVgg zu bewirten - wurde von der Vorstandschaft einstimmig angenommen, da der Reingewinn dem Verein zur Verfügung gestellt wurde. Dank der Erfahrung von Hans Voichtleitner und der tatkräftigen Unterstützung der Mitglieder wurde diese Veranstaltung auch finanziell ein Erfolg. Vor allem in den Folgejahren sollte sich noch herausstellen, wie nützlich diese Partnerschaft bei dieser Veranstaltung ist. Der Verein macht einen erheblichen Gewinn und die Gemeinde wird dadurch von finanziellen Forderungen des Vereines entlastet.
16 Jahre waren mittlerweile vergangen, seit man das Sportheim seiner Bestimmung übergab. Es wurde vielfach von den Mitgliedern der Wunsch geäußert, eine Renovierung durchzuführen, da die Raumhöhe, durch die anfängliche Nutzung als Gymnastikraum, doch ungemütlich wirkte. Unter der Leitung von Hans Voichtleitner, Mathias Bauer und Siegfried Ostermeier wurden 1990 umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, und durch den Einzug einer Zwischendecke erhielt das Lokal einen gemütlichen Charakter.
Bei den Neuwahlen im April 1991 wurde wiederum ein Dreiergremium gewählt. Für den nicht mehr kandidierenden Mathias Bauer wurde Georg Maier gewählt, der bislang als Schiedsrichter und Jugendleiter wertvolle Arbeit für den Verein leistete.
Tanzsport als neue Abteilung
Im Oktober 1992 wurde das sportliche Angebot durch die Neugründung einer Tanzsportabteilung erweitert. Nachdem die Narrhalla Gammelsdorf, die unter Anregung der FVgg im Jahre 1969 gegründet wurde, vor dem Aus stand, entschlossen sich Jung- und Altnarrhallesen unter der Führung von Robert Zellner eine Tanzsportgruppe zu gründen und sich der FVgg anzuschließen.
Jazz-, Show-, Garde-, Standard- und Lateintanz werden seit dem unter dem Dach der FVgg angeboten und bieten vor allen, einem bislang nicht erreichten Personenkreis, die Möglichkeit Sport zu betreiben. 84 Neumitglieder und die Abhaltung von diversen Faschingsbällen in der Turnhalle, brachten einen Aufschwung in das Vereinsleben.
Nachdem Georg Maier zwischenzeitlich seinen Rücktritt erklärte, kehrte man bei der Mitgliederversammlung im April 1993 zu der ursprünglichen Führungsform zurück. Als 1. Vorsitzender wurde Hans Voichtleitner gewählt und Hans Neumeier stand ihm als 2. Vorsitzender zur Seite. Die Hauptarbeit im Vereinsleben galt zu der Zeit vor allem der Erhaltung der Sportanlagen und der Bauwerke, wobei vor allem viele kleinere unvorhergesehene Anschaffungen immer wieder die Kasse belasteten.
Die Gammelsdorfer Landmaschinenausstellung 1994 war wiederum ein ideeller und finanzieller Erfolg, und erleichterte die Arbeit der Vereinsführung sehr. Für den nicht mehr kandidierenden 2. Vorsitzenden Hans Neumeier übernahm bei der Mitgliederversammlung im April 1994 Robert Zellner, zusätzlich zu seinem Amt als Abteilungsleiter der Tanzsportgruppe, diese Funktion. Hans Voichtleitner wurde einstimmig wieder zum Vereinsvorsitzenden gewählt.
Der Anbau an die Turnhalle
Ein ständiges Ärgernis für die Benutzer der Turnhalle waren die unzureichenden Abstellmöglichkeiten für die Geräte. In den Anfangsjahren der Nutzung war der vorhandene Geräteraum absolut ausreichend, jedoch durch die Anforderungen beim Schulsport und beim Kinderturnen kam eine Vielzahl von Geräten hinzu, für die der notwendige Abstellplatz fehlte.
So entschloss man sich an der Nordseite der Turnhalle über die gesamte Länge einen Anbau, bis zur vorhandenen Garage zu erstellen. In nur wenigen Monaten gelang es, unter einer beispielhaften Solidarität der Mitglieder aller Abteilungen, diesen Anbau fertig zu stellen. Über 100 verschiedene Mitglieder erbrachten unentgeltlich ihre Arbeitsleistung, das Bauholz wurde von den Landwirten gestiftet und auch das heimische Handwerk stellte nur die Materialkosten in Rechnung.
Die bestehende Anlage wird erweitert
Nachdem es eine Neuerung des Bayerischen Fußballverbandes gab, dass die 1. und 2. Mannschaft eigene Auf- und Abstiegsregeln haben, stellte sich heraus, dass die vorhandenen Umkleidekabinen nicht mehr ausreichend sind. So mußten sich zwei Gästemannschaften eine Kabine teilen. Bislang war das kein Problem, da beide Mannschaften vom selben Verein kamen. Aber mit der neuen Regelung waren zwei verschiedene Gästemannschaften zu Gast. Ferner stand man vor dem Problem, dass die Turnhalle so stark frequentiert war, dass die Trainingsmöglichkeiten sehr stark eingeschränkt waren und sich keine neuen Sportarten mehr entwickeln konnten.
Helmut Tscherner, Mitglied des Vereinsausschuß und Architekt, erklärte sich bereit, kostenlos die Planung und Bauleitung zu übernehmen. Nachdem man über mehrere Jahre hinweg diverse Überplanungen gemacht hatte, wurde am 22. März 2002 von der Mitgliederversammlung beschlossen, dass in zwei Bauabschnitten 4 neue Umkleidekabinen, sowie neue Technikräume mit neuer Heizung, sowie im zweiten Bauabschnitt eine Erweiterung des Sportheimes über die neuen Kabinen und im Obergeschoß ein neuer Turnsaal gebaut werden sollen. Die veranschlagten Bruttokosten wurden mit ca. 600.000 Euro beziffert. Eine für den Verein noch nie dagewesene Herausforderung begann.
Bald stellte sich jedoch heraus, dass man vom Bau eines Obergeschoßes Abstand nehmen mußte, da es finanziell nicht zu bewältigen war. Darum fasste man den Beschluß, den Erweiterungsbau des Sportheimes auf Erdgeschoßebene als Mehrzweckraum zu nutzen. Zwischen Sportheim und dem neuen Raum wurde eine mobile Trennwand eingebaut und als Bodenbelag wählte man einen Parkettboden, um den Tänzern die Möglichkeit zu geben, auch hier ihre Trainingstunden zu absolvieren.
Weit mehr als 5.000 freiwillige Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern erbracht und im Juli 2006 konnten im Rahmen des 60-jährigen Gründungsfestes die neuen Räumlichkeiten eingeweiht werden.
Die Gesamtkosten dieser Massnahme beliefen sich auf ca. 560.000 €.
Eine Ära geht zu Ende:
Hans Voichtleiter übergibt an Reinhard Winsczyk
Eine Ära ging am 24. Mai 2007 zu Ende. Hans Voichtleitner, der bereits 2 Jahre vorher angekündigt hatte, dass er als 1. Vorsitzender zurück tritt, wurde von Reinhard Winsczyk abgelöst. Hans Voichtleitner war von 1989 bis 1993 in einem Dreiergremium und ab 1993 als 1. Vorsitzender für die FVgg Gammelsdorf tätig. Gemeinsam mit Robert Zellner als seinem Stellvertreter, der 2009 das Amt an Peter Puscher übergab, prägten sie diese Zeit mit vielen Baumassnahmen und der Abhaltung diverser Veranstaltungen, um die Finanzierung zu sichern.
Neben der Umgestaltung des Aussenbereiches fielen in diese Zeit der Erweiterungsbau der Turnhalle und die Erweiterung des Sportheimes mit Kabinenanbau und der Schaffung eines neuen Übungsraumes sowie des Umbau der bestehenden Technik und Sanitäranlagen.
Investitionen in Höhe von ca. 800.000,- € fielen in diese Zeit. Bei der Amtsübergabe hatte der Verein noch ca. 180.000,- € Schulden, die zum großen Teil langfristig angelegt waren.
Reinhard Winsczyk tritt zurück
Narrhalla wird eigenständige Abteilung.
Eine neue Führungsgeneration übernimmt Verantwortung
2012 erklärte Reinhard Winsczyk, völlig überraschend, aus privaten Gründen seinen Rücktritt. 5 Jahre lang führte er den Verein. Keine, vor allem durch die einhergehende gesellschaftliche Veränderung, leichte Aufgabe hatte er zu bewältigen. Vor allem der Ausfall der Beach Party bedeutet für den Verein eine immense finanzielle Herausforderung. So musste sich die Vorstandschaft an die Gemeinde Gammelsdorf wenden, um einen finanziellen Kollaps zu vermeiden.
Vorübergehend wurde der Verein von einem 6er Gremium geführt, in dem aus jeder Abteilung ein Vertreter war. Im April 2013 übernahm dann mit Peter Puscher, Florian Zellner und Markus Riedl eine neue Generation Verantwortung für den Verein. Die Tanzsportgruppe, bislang größte Abteilung, führte 2012 eine Trennung durch. Die Narrhalla ist seit 2012 eine eigenständige Abteilung. Dies war notwendig, um den Erhalt der Narrhalla für die Zukunft zu sichern, da sich bei den Tänzern zum Leidwesen der Verantwortlichen, keine Nachwuchstänzer einfinden und die Zukunft der Tanzsportgruppe sehr gefährdet ist.
Der Verein heute
Derzeit ist der Verein mit über 800 Mitgliedern, in den Abteilungen Fußball, Tanzen, Tennis, Turnen und Narrhalla der größte Verein in der Gemeinde.
Ziel sowie Sinn und Zweck des Vereins ist es, das sportliche Interesse, vor allem bei der Jugend, zu wecken und zu fördern, Kameradschaftsgeist innerhalb der Abteilungen, aber zum Wohle des Gesamtvereins zu entwickeln, Geselligkeit im Verein, aber auch im Dorfleben zu pflegen, um hierdurch dem Trend unserer Zeit in sportlicher und geselliger Richtung gerecht zu werden.
Die 1. Vorsitzenden seit der Gründung
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1946 |
Theodor Germaier |
1947 - 1950 |
Josef Pichlmeier |
1951 - 1954 |
Alois Ludwig |
1955 - 1958 |
Sebastian Schranner, Flickendorf |
1959 |
Max Schröger |
1960 - 1962 |
Andreas Lechner |
1963 - 1964 |
Rupert Winbürger |
1965 |
ohne 1. Vorstand |
1966 - 1989 |
Rudi Puscher |
1989 - 1991 |
Hans Voichtleitner, Mathias Bauer, Sebastian Kindsmüller |
1991 - 1993 |
Hans Voichtleitner, Sebastian Kindsmüller, Georg Maier |
1993 - 2007 |
Hans Voichtleitner |
2007- Mai 2012 |
Reinhard Winsczyk |
Mai 2012 - März 2013 |
Peter Puscher, Florian Zellner, Markus Riedl, Paula Fink, Helmut Tscherner, Jürgen Deptalla |
Seit März 2013 |
Peter Puscher, Florian Zellner, Markus Riedl |
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